Spiegelei-Tarte mit Grießpudding und Aprikosencreme

Passend zu Ostern: Rezept für Spiegelei Tarte/ Spiegeleikuchen

In dem Text zu meinem letzten Rezept – den unfassbar saftigen Schokomuffins mit leicht salzigem Karamellkern – habe ich ja versprochen, mich zukünftig besser an aktuelle Jahres­zeiten und Feier­tage zu halten. Und siehe da – ich habe tatsächlich bemerkt, dass bald Ostern ist. Und für mich persönlich noch vieeeeeel wichtiger: FRÜÜÜÜÜÜHLING!

 

Hach, wie ich mich schon darauf freue, meinen kleinen Balkon komplett mit Pflanzen­töpfen vollzustellen. Die Samen für bienen­freundliche Blumen­wiesen, Radieschen, Rucola und Erdnüsse liegen schon bereit. Apropos Erd­nüsse: Habt ihr schon gewusst, dass Erd­nüsse überirdisch blühen und ihre Blüten erst nach der Be­fruchtung in der Erde versenken? Cool, oder?

 

Aber zurück zu Frühling, Ostern und Eiern. Kleiner Fun Fact: Sie sieht zwar nicht so aus, aber diese hübsche Tarte à la Spiegelei­kuchen ent­hält tatsächlich kein einziges Ei! Dafür versteckt sich unter der fruchtig-orangenen Aprikosencreme eine dicke Schicht aus himmlisch leckerem Grießpudding. 

 

Und jetzt? Den "Schon gewusst" Artikel lesen und dann schnellstens ran an die Spiegeleier!

Warum für einen Mürbeteig immer kalte Zutaten verwenden?

Warum sollte man für einen Mürbeteig eigentlich immer kalte Zutaten verwenden?

 

Der Grund hierfür ist Gluten. Es entsteht, wenn man einen Teig aus Wasser und Mehl knetet – je länger geknetet wird, desto mehr Gluten entsteht. Gluten gibt Teigen Stabilität, Zusammenhalt und Elastizität. Was bei Brot- und Pizzateigen ausdrücklich erwünscht ist, würde Plätzchen jedoch zäh und bissfest machen – und Mürbeteiggebäck soll ja schließlich zart im Mund zerfallen.

 

Für diese wunderbare Textur sorgt das viele in Mürbeteig enthaltene Fett. Es wird am Anfang mit dem Mehl verrieben, wodurch viele kleine Mehlklümpchen von einer dünnen Fettschicht umhüllt werden. Durch diese Schicht kann sich das Mehl später beim Kneten nicht so gut verbinden – es entsteht weniger Gluten. Ganz ohne Gluten geht es jedoch auch wieder nicht. Wird zu warmes und damit zu flüssiges Fett verwendet, schirmt es alle Mehlkörnchen voneinander ab. Das Resultat: Der Teig hält nicht mehr richtig zusammen.

 

Ist kalte Butter also schon das Geheimnis eines perfekten Mürbeteigs? Nicht ganz! Ebenso wichtig wie die Temperatur der Zutaten ist es, den Teig so wenig und so kurz zu kneten wie möglich. Denn je länger man knetet, desto mehr Gluten entsteht.

 

Mehr zu diesem Thema gibt es in meinen Süßen Wissenschaften!


Arbeitszeit: 60 Minuten

Abkühlzeit: 1-2 Stunden


Backzeit: 20-30 Minuten

 

Zutaten für eine Tarte (Ø 28 cm)

 

Für den Mürbeteig

340 g Mehl

200 g Butter aus dem Kühlschrank

1,5 EL Puderzucker

6-7 EL kaltes Wasser

1 Prise Salz

 

Für den Grießpudding

550 g Milch

60 g Weichweizengrieß

70 g Zucker

1 Pck. Vanillezucker

1 Prise Salz

25 g Butter

 

Für die Aprikosencreme

1 Dose Aprikosen (Abtropfgewicht: 475 g)

1 EL Zucker

2 EL Stärke

  

Für oben drauf und drum herum

300 g Schmand

3 Pck. Vanillezucker

nach Belieben: gehackte Pistazien

 

Und sonst?

Tarte-Form (Ø 28 cm)

Pürierstab

Backpapier

 

500 g Hülsenfrüchte (z.B. Linsen) zum Blindbacken der Tarte. Die Hülsenfrüchte können mehrfach verwendet werden, deshalb am besten aufbewahren.


Mehl, Puderzucker und Salz auf einer Arbeitsfläche mischen. Die kalte Butter stückchenweise dazugeben und am besten mit Hilfe von zwei Teigkarten klein hacken. Dabei Mehl, Fett und Co. zu einem bröseligen Teig verreiben. Das Eiswasser hinzufügen und alles zügig zu einem halbwegs glatten Teig verkneten. Den Teig zu einer Kugel formen und in Frischhaltefolie gewickelt eine Stunde im Kühlschrank ruhen lassen. 

 

Den Backofen auf 170 °C (Umluft) vorheizen. Den Teig aus dem Kühlschrank nehmen und auf einer leicht bemehlten Arbeitsfläche zu einem ca. 0,5 cm dicken Kreis ausrollen. Die Tarte-Form mit dem Teig auskleiden und 10 Minuten kaltstellen. Anschließend den Teig mit einer Gabel mehrfach einstechen und mit Backpapier belegen. Die Hülsenfrüchte gleichmäßig darauf verteilen und leicht andrücken.

 

Die Tarte auf der mittleren Schiene 15 Minuten backen, dann kurz aus dem Ofen nehmen und das Backpapier mit den Hülsenfrüchten entfernen. Anschließend noch einmal 10-15 Minuten goldbraun backen. Die Form aus dem Ofen nehmen, abkühlen lassen und vorsichtig aus der Form lösen.

Während die Tarte abkühlt den Grießbrei vorbereiten. Dafür Milch, Zucker und Salz zusammen unter Rühren aufkochen und vom Herd nehmen. Das Grießpulver einrieseln lassen und 2 Minuten auf mittlerer Hitze unter Rühren köcheln. Vom Herd nehmen und die Butter einrühren. Den Grießbrei abkühlen lassen, bis er nur noch leicht warm ist und auf dem Mürbeteig verteilen.

 

Nun die Aprikosencreme vorbereiten. Dafür die Aprikosen über einem Sieb abtropfen lassen und 100 ml der Flüssigkeit auffangen. Die Stärke mit der Flüssigkeit glattrühren. Fünf schöne Aprikosenhälften heraussuchen und beiseitelegen. Die restlichen Aprikosen zusammen mit dem Zucker fein pürieren. Das Aprikosenpüree aufkochen, die aufgelöste Stärke einrühren und zwei Minuten unter Rühren kochen lassen. Die Creme etwas abkühlen lassen und gleichmäßig auf dem Grießpudding verteilen. Die Tarte kaltstellen.

 

 

Sobald die Aprikosencreme auf der Tarte kalt ist, Schmand und Vanillezucker kurz miteinander verrühren. Fünf ovale Klekse kreisförmig auf die Tarte setzen und auf jeden Kleks eine Aprikosenhälfte legen. Die Spiegelei-Tarte abgedeckt im Kühlschrank aufbewahren und vor dem Servieren nach Belieben mit gehackten Pistazien bestreuen.

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Nikola Schwarzer - Studie in süß

 

Hi, ich bin Nikola, wohne in Freiburg, habe Chemie studiert und liebe das Backen, Fotografieren und Schreiben. Auf dieser Seite hier gibt's deshalb von all meinen Leidenschaften ein bisschen etwas: Rezepte und Fotos von kleinen feinen Leckereien und dazu passendes, köstlich-wissenschaftliches Hintergrundwissen.