Geflochtener Mohnstriezel mit Marzipan

Rezept für geflochtenen Mohnstriezel mit Marzipan Anleitung

Kein Zweifel: Kaum etwas passt besser zu Mohn als Marzipan. Und dieses köstliche Duo wird sogar noch sehr viel leckerer, wenn es in einen richtig schön saftigen Hefeteig eingebettet wird. Dabei ist es natürlich vollkommen egal, ob man das Ergebnis Striezel, Babka oder schlicht und einfach Hefezopf nennt. Was meiner Meinung nach aber sehr wohl einen Unterschied macht, ist die Form. Klar, das Auge isst ja schließlich mit.

 

Wie wäre es zum Beispiel mit dieser geflochtenen Variante? Die ist nicht nur ein echter Hingucker, sondern lässt sich auch relativ einfach selber machen. Denn das, was da nach einer Menge Arbeit und vielen komplizierten Handgriffen aussieht, ist in Wahrheit ziemlich simpel: rollen, schneiden, flechten - fertig!

Viel Spaß beim Nachmachen!


Arbeitszeit: 90 Minuten

Ruhezeit: 80 Minuten

Backzeit: 20-30 Minuten

 

Zutaten für einen großen Striezel

 

Für den Hefeteig

250 g Mehl

125 ml Milch

35 g Butter, zimmerwarm

1 Prise Salz

9 g frische Hefe

50 g Zucker

 

Für die Füllung

70 g Marzipan aus dem Kühlschrank

250 ml Milch

65 g Zucker

100 g Mohn, ganze Samen

15 g Speisestärke

1 Ei (Größe M)

Mark einer Vanilleschote

Zum Bestreichen

1 Ei (Größe S oder M)

 

Für den Zuckerguss

100 g Puderzucker

1-2 EL Wasser


Für den Teig die Milch mit einem Esslöffel des Zuckers in einem kleinen Topf auf 37 °C erwärmen. Die Hefe zerbröseln, einrühren und fünf Minuten beiseite stellen. Anschließend den restlichen Zucker und das Salz in der Flüssigkeit auflösen und alles in einer Rührschüssel zum Mehl geben. Mit einem Knethaken erst auf der niedrigsten, dann auf der zweiten Geschwindigkeit etwa fünf Minuten lang zu einem glatten Teig verkneten. Die zimmerwarme Butter in kleinen Stückchen hinzufügen und auf der zweiten Stufe kneten, bis das Fett vollständig eingearbeitet ist. Den Teig mit einem feuchten Tuch abdecken und 60 Minuten bei Zimmertemperatur gehen lassen.

 

In der Zwischenzeit die Füllung vorbereiten. Dafür das Marzipan grob reiben und zusammen mit 200 ml der Milch, dem ausgekratzten Mark einer Vanilleschote und dem Zucker unter Rühren aufkochen. Von der Herdplatte nehmen und den Mohn einstreuen. Die Speisestärke mit der restlichen Milch glatt rühren und diese Flüssigkeit mit dem Ei verquirlen. Die Mohn-Marzipan-Milch erneut unter Rühren aufkochen und die Stärkemischung einrühren. Mehrere Sekunden lang köcheln lassen, bis die Masse merklich eindickt. Dabei ständig weiterrühren. Die Füllung vollständig auskühlen lassen. Damit sich keine Haut bildet, entweder regelmäßig umrühren oder Frischhaltefolie direkt auf die Oberfläche der Masse auflegen.

 

Den Teig noch einmal kurz mit den Händen durchkneten, in zwei gleichgroße Teile teilen und einen davon wieder abdecken. Den zweiten auf einer dünn bemehlten Arbeitsfläche zu einem ca. 50 x 20 cm großen Rechteck ausrollen. Dabei ab und zu wenden und neu bemehlen. Mit einem großen Messer oder einer Teigkarte die Hälfte der Mohnfüllung gleichmäßig auf dem Teig verteilen, dabei einen schmalen Streifen entlang einer langen Kante frei lassen. Den Teig von der anderen Seite her fest aufrollen, den Rand gut andrücken. Mit der zweiten Hälfte des Teiges genauso verfahren.

Beide Teigrollen der Länge nach mit einem scharfen Messer durchschneiden, so dass vier lange Streifen entstehen. Wie unten gezeigt flechten und auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen. Gegebenenfalls einen Pfannenwender zu Hilfe nehmen.

Den Mohnzopf mit einem sauberen Handtuch abdecken und 20 Minuten bei Raumtemperatur gehen lassen. Während dessen den Backofen auf 180 °C (Umluft) vorheizen. Das Ei mit einer Gabel verquirlen, den Zopf damit bestreichen und auf der mittleren Schiene 20-30 Minuten goldbraun backen. Der Teig sollte durch, die Füllung aber ruhig noch etwas feucht sein. Den Ofen ausschalten, öffnen und den Mohnstriezel 15 Minuten darin abkühlen lassen. Anschließend auf einem Rost vollständig auskühlen lassen.

 

Für den Guss den Puderzucker mit dem Wasser glatt rühren und den Mohnstriezel damit dekorieren. Das Gebäck schmeckt frisch am besten, ist durch die Füllung aber auch am nächsten Tag noch schön saftig.

Kommentare: 2
  • #2

    Nikola (Studieinsuess.de) (Mittwoch, 24 Februar 2021 19:12)

    Liebe Uli, ganz vielen lieben Dank für deinen Kommentar! Ich habe gleich eine riesen Lust bekommen, den Mohnkranz mal wieder zu backen :) Die Änderungen, die du vorgeschlagen hast, klingen super; vor allem der gemahlene Mohn, die Haselnüsse und die Sahne stelle ich mir toll vor - die machen den Strietzel sicher noch viel saftiger.
    Lg, Nikola

  • #1

    Uli P. (Mittwoch, 24 Februar 2021 08:31)

    Liebe Nikola,

    dein Rezept mit dem geflochtenen Mohnkranz ist einfach der Hammer!
    Ich habe noch nie einen derart tollen Mohnstollen/-kranz gegessen, auch meine Freund*innen sind restlos begeistert und wollen das Rezept.

    Ich habe das Rezept verdoppelt und gleich zwei Kränze gebacken und geflochten, das Flechten hat nicht so gut geklappt, dafür waren meine Rollen doch etwas zu kurz geraten, aber mit ein bisschen Improvisieren sah das Ganze trotzdem topp aus.

    Was ich allerdings von vornherein geändert habe:
    • Ich habe gemahlenen Mohn genommen
    • Die Stärke durch Vanille-Puddingpulver ersetzt
    • Zusätzlich 200 G geröstete gemahlene Haselnüsse beigemengt (ohne zusätzliche Zugabe von Flüssigkeit)
    • Statt Milch Sahne verwendet (mein Mann muss zunehmen, ohne Witz)
    • Den Zopf NICHT mit Ei bepinselt vor dem Backen
    • Für den Guss statt Zitrone Sahne genommen – mach ich seit neustem bei Hefe-Gebäck, mögen wir im Moment lieber.
    Aber das muss alles nicht sein, sondern ist einfach dem Bedürfnis geschuldet, am Ende einen wirklich dicken Mohnbelag zu haben.

    Nochmals tausend Dank für deine Back-Wissenschaft, ich werde deinen Blog nach weiteren Rezepten durchforsten. :-) Uli

Nikola Schwarzer - Studie in süß

 

Hi, ich bin Nikola, wohne in Freiburg, habe Chemie studiert und liebe das Backen, Fotografieren und Schreiben. Auf dieser Seite hier gibt's deshalb von all meinen Leidenschaften ein bisschen etwas: Rezepte und Fotos von kleinen feinen Leckereien und dazu passendes, köstlich-wissenschaftliches Hintergrundwissen.